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Ausbildung & Beruf und der Region

Um junge Menschen noch besser zu unterstützen, haben sich die Hansestadt Lübeck, Berufsbildende Schulen, Gemeinschaftsschulen, Gymnasien, Jobcenter sowie Agentur für Arbeit am 27. November 2019 zu einer Jugendberufsagentur (JBA) zusammengeschlossen. Die Kooperationspartner bündeln ihre Kompetenzen in der Hans-Böckler-Str. 1, um gemeinsam Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre individuell auf dem Weg in ihre berufliche Zukunft zu beraten und zu fördern.„Niemand darf verloren gehen“ - so lautet das Motto der JBA, von dem auch Joeline Gehrmann profitierte. „Vor einem Jahr befand ich mich in einer für mich ausweglosen Situation“, schildert die 24-jährige. „Ich war auf Wohnungssuche und machte eine schwere Zeit mit vielen privaten Problemen durch“. Im Gespräch mit ihrer persönlichen Ansprechpartnerin Alexandra Clasen-Oldenburg berichtete sie von ihrer Wohnungssuche und der damaligen Not.„Im Beratungsgespräch wurde eine Standortbestimmung durchgeführt, um zu schauen, in welcher Ausgangslage sich die Kundin zu dem Zeitpunkt befand. Es zeigte sich, dass es im ersten Schritt darum gehen musste, die persönliche Situation von Frau Gehrmann zu stabilisieren. Erst danach war an eine Arbeitsaufnahme zu denken“, erinnert sich die persönliche Ansprechpartnerin.Mit dem Einverständnis von Joeline Gehrmann ging es im Anschluss an das Gespräch einige Büros weiter zu den Mitarbeitenden des Teams Jugendhilfe der Hansestadt Lübeck.„Das Team der Jugendhilfe ist in der Jugendberufsagentur direkt und unkompliziert für die Klienten zu erreichen. Die Sozialarbeiter: innen vor Ort haben Erfahrungen in vielen Lebenslagen. Die Jugendberufsagentur ist ein gutes Beispiel dafür, wie es durch behördenübergreifendes Kooperieren gelingen kann, Jugendliche vor Ort optimal zu unterstützen“, erläutert Hansjörg Diers, städtischer Koordinator der Jugendberufsagentur. Die Zusammenarbeit mit den beteiligten Partnern laufe in der Praxis sehr gut.Im weiteren Verlauf konnten die vorhandenen Schwierigkeiten Stück für Stück bewältigt und Lösungen geschaffen werden. „Alle Gespräche wurden vertraulich und respektvoll behandelt“, bestätigt Joeline Gehrmann. „Insgesamt betrachtet bekam ich - in sehr kurzer Zeit - auf kurzem Weg, viele wertvolle Hilfestellungen und Kontakte vermittelt. Dadurch, dass die Behörden zentral unter einem Dach zu finden sind, ging alles sehr schnell und ich hatte keine extra Laufereien.“Joachim Tag, Vorsitzender der JBA-Steuerungsgruppe und Geschäftsführer des Jobcenters Lübeck ist überzeugt von dem Konzept und fasst zusammen: „Das erste Jahr der Jugendberufsagentur war Corona-bedingt mit vielen Herausforderungen versehen. Den beteiligten Akteuren ist es trotz der schwierigen Zeit gelungen, den Jugendlichen ein ganzheitliches, abgestimmtes Konzept zu bieten. Es wurde auf überwiegend digitalem Weg weiterhin beraten und unterstützt, so dass jungen Menschen trotz Krise der Einstieg in den Beruf gelang. Die intensive Betreuung der Kundinnen und Kunden unter 25 Jahren hat sich in der zentralen Anlaufstelle bewährt und wurde kontinuierlich den individuellen Bedürfnissen der Jugendlichen angepasst.“Nachdem sich die Situation stabilisierte, konnte sich Joeline Gehrmann Gedanken über ihre berufliche Situation machen. Dabei wurde sie ebenso von den entsprechenden Teams der JBA unterstützt und beraten. Sie entschied sich für eine Weiterbildung im Bereich Pflege. Älteren und kranken Menschen helfen, das war ihr beruflicher Traum. Ein durchgeführtes Praktikum im Rahmen der Weiterbildung beim ambulanten Dienst Braukmann Care GmbH in Lübeck war erfolgreich, so dass sie dort zum 1. Februar Arbeit aufnahm.Weitere Informationen erhalten Sie unter www.jba-luebeck.de.

2021-02-22

Am 1. Januar 2019 trat das Teilhabechancengesetz mit Förderungsmöglichkeiten für Langzeitarbeitslose in Kraft und bot somit der Zielgruppe neue Chancen auf dem allgemeinen und sozialen Arbeitsmarkt. In den letzten zwei Jahren eröffnete es über 380 Kundinnen und Kunden des Jobcenters Lübeck neue Perspektiven. Mit den Regelförderinstrumenten §16e SGB II (Eingliederung von Langzeitarbeitslosen) und §16i SGB II (Teilhabe am Arbeitsmarkt für Langzeitbezieher) erhalten auch Personen, die bislang nicht von der guten Arbeitsmarktlage in der Region profitieren konnten, eine Chance. „Im Kern handelt es sich um eine Mischung aus intensiver Betreuung, individueller Beratung, wirksamer Förderung und gezielter Suche nach passenden Arbeitgebern“, erklärt Joachim Tag, Geschäftsführer des Jobcenters Lübeck. „Damit werden neue Perspektiven für Menschen geschaffen, die ohne Unterstützung in absehbarer Zeit keine realistische Chance auf einen regulären Arbeitsplatz hätten.“Arbeitgeber erhalten bei der Einstellung von Langzeitarbeitslosen und bei Vorliegen der Voraussetzungen, einen Zuschuss zu den Lohnkosten. Für die individuelle Beratung und Vermittlung von Kund:innen und Arbeitgebern wurde im Jobcenter Lübeck ein eigenes Team ins Leben gerufen, welches durch die Berücksichtigung aller vier Lübecker Standorte flächendeckend das Teilhabechancengesetz umsetzt.Teamleiterin Claudia Harms ist überzeugt: „Aufgrund der Besonderheiten in dem Förderprogramm war es wichtig, gleich zu Beginn dieses Team zu gründen. Vorhandenes Wissen kann so gebündelt werden und die Dienstleistung aus einer Hand erfolgen. Auf diese Weise kann effizient auf vorhandene Bedarfe, Wünsche und Belange auf Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite eingegangen werden. Davon profitieren letztendlich alle Seiten.“Die geförderten Arbeitsverhältnisse sind nicht auf bestimmte Arbeitgeber, Branchen, Rechtsformen oder Tätigkeiten begrenzt. Zur Stabilisierung und Weiterentwicklung der neu gewonnenen Teilhabe am Arbeitsmarkt gehören ein beschäftigungsbegleitendes Coaching sowie ein Weiterbildungsbudget zum Gesamtpaket.Welche Erfahrungen haben die Mitarbeitenden des Teams Soziale Teilhabe im Umgang mit dem Förderinstrument in der Praxis gemacht?Mirjam Müllender berichtet: „Unsere Kund:innen kommen aus unterschiedlichen Altersgruppen und Lebenslagen zu uns. Es ist toll zu sehen, wie bei vielen eine Entwicklung stattfindet und interessant zu beobachten, wie der Mut bei ihnen wächst Chancen zu ergreifen. Oft trägt ein vorgeschaltetes Praktikum dazu bei, dass die Menschen wieder Vertrauen in ihre Fähigkeiten finden.“„Es gibt noch viele Stellen, die darauf warten besetzt zu werden. Wir profitieren mittlerweile von unseren aufgebauten Netzwerkkontakten und positiver Mund-zu-Mund-Propaganda“, ergänzt ihre Kollegin Melanie Steinhäuser. „Durch das optional angebotene Coaching können Konflikte direkt am Arbeitsplatz mit allen Beteiligten gelöst, Veränderungen begleitet und präventiv Abbrüche verhindert werden,“ sind sich Stefanie Fenner und Ingo Hackmann einig.Silja Lender stellt abschließend fest: „Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass viele Kund:innen im Prozess der Vermittlung förmlich aufgeblüht sind. Durch das Gesetz ist ein in sich durchdachtes und geschlossenes Chancenpaket entstanden, dass ein „Zurückkommen“ auf den Arbeitsmarkt und oft auch in die Gesellschaft wieder ermöglicht.“Interessierte können sich an das Team Soziale Teilhabe wenden unter der Telefonnummer 588-330 oder per E-Mail: Jobcenter-Luebeck. AGS-Soziale-Teilhabe-384@jobcenter-ge.de. Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie außerdem unter www.jobcenter-luebeck.de.

2021-01-27

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