Lübeck. Eine Hose für 90 Cent, Möbelstücke für gerade einmal 10 Euro: In Lübeck gibt es insgesamt vier Sozialkaufhäuser, die sich auf die Standorte Buntekuh, Kücknitz, Marli und Moisling verteilen. Die Sozialkaufhäuser sind mit ihrem Angebot nicht nur günstig, sondern auch besonders nachhaltig, weil sie Waren die Chance auf ein zweites Leben bieten.   

Gemeinsames Projekt der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH, Akademie und des Jobcenters Lübeck sorgt dafür, dass Menschen mit kleinem Geldbeutel preiswerte Waren erstehen können.

Zum Sortiment gehören unter anderem gespendete Kleidung für alle Altersgruppen, Möbel und Einrichtungsgegenstände, Haushaltswaren und Küchengeräte, Elektrogeräte, Spielzeug, Fahrräder und Bücher. Einkaufsberechtigt sind Menschen aus Lübeck oder Bad Schwartau, die Arbeitslosengeld II oder Grundsicherung beziehen. Größtenteils erhalten die Kaufhäuser Spenden von Privatpersonen aus Lübeck und Umgebung - aber auch viele Firmen und Behörden unterstützen ihre Arbeit. Die Verkaufserlöse werden zur Refinanzierung der gemeinnützigen Kaufhäuser verwendet.

2005 wurde das erste Sozialkaufhaus in Lübeck-Buntekuh eröffnet. In den Folgejahren eröffneten die weiteren Filialen und entwickeln sich zu festen Größen in den Stadtteilen.

Joachim Tag, Geschäftsführer des Jobcenters Lübeck unterstützt das Konzept: „In den Sozialkaufhäusern haben auch Menschen mit geringem finanziellen Spielraum die Möglichkeit, Waren zu moderaten Preisen zu erwerben. Darüber hinaus leisten die Kaufhäuser einen wichtigen Beitrag zur aktiven Beschäftigungsförderung von Langzeitarbeitslosen: In enger Kooperation mit dem Jobcenter Lübeck werden Arbeitsgelegenheiten in verschiedenen Bereichen der Kaufhäuser durchgeführt.“„Sämtliche Tätigkeiten werden, mit der Unterstützung durch die FAW, von den Teilnehmenden selbst organisiert und durchgeführt“, ergänzt Teamleiter der Sozialkaufhäuser Oliver Würthen.“ Neben insgesamt acht Festangestellten sind außerdem viele Menschen in den Sozialkaufhäusern in Arbeitsgelegenheiten beschäftigt. Die Teams werden des Weiteren von vier ehemaligen Langzeitarbeitslosen unterstützt, die über geförderte Beschäftigungsverhältnisse (§16i, Teilhabe am Arbeitsmarkt) eingemündet sind.

Würthen betont: „Die Tätigkeiten reichen von der Abholung der Spenden über die Aufbereitung in den Werkstätten bis hin zum Verkauf und Auslieferung der Waren an unsere Kunden. In den Arbeitsgelegenheiten findet neben der Vermittlung von berufspraktischen Fähig- und Fertigkeiten, die Gewöhnung an einen regelmäßigen und strukturierten Tagesablauf statt.“

Möchten auch Sie das Sozialkaufhaus besuchen? Es ist für jeden etwas dabei - schauen Sie gerne mit Ihrem Leistungsbescheid und Personalausweis vorbei! 
    

Die Filialen der Sozialkaufhäuser

Marli: Im Gleisdreieck 48, Mo-Do 8:30-17 Uhr, Fr 8:30-13:30 Uhr
Buntekuh: Schwertfegerstraße 7, Mo-Fr 8:30-17 Uhr
Kücknitz: Hochofenstraße 27, Mo-Do 8:30-17 Uhr, Fr 8:30-13:30 Uhr
Moisling: August-BebelStraße 25, Mo-Do 8:30-17 Uhr, Fr 8:30-13:30 Uhr

Tipp des Monats

Mehr Arbeitslosengeld II ab 1. Januar 2022

Nachhaltig und sozial: Lübecks gemeinnützige Kaufhäuser-2

Lübeck. Das Arbeitslosengeld II wird ab dem 1. Januar 2022 erhöht. Die neuen Regelsätze werden automatisch – ohne besonderen Antrag – umgestellt.

Die neuen Regelsätze:
– Alleinstehend/Alleinerziehend: 449 Euro (3 Euro mehr)
– Paare/Bedarfsgemeinschaften: 404 Euro (3 Euro mehr)
– Erwachsene unter 25 Jahren, die im Haushalt der Eltern wohnen: 360 Euro (3 Euro mehr)
– Jugendliche von 14 bis unter 18 Jahren: 376 Euro (3 Euro mehr)
– Kinder von 6 bis unter 14 Jahren: 311 Euro (2 Euro mehr)
– Kinder von 0 bis unter 6 Jahren: 285 Euro (2 Euro mehr)