Lübeck. Eine chronische Lungenkrankheit mit verengten Bronchien (COPD) beginnt oft mit Husten und Auswurf, also als chronische Bronchitis. Meist ist es Folge des aktuellen oder früheren Zigarettenrauchens (= „Raucherlunge“), gelegentlich hat es aber auch andere Ursachen (zum Beispiel Schadstoffe am Arbeitsplatz oder Luftverschmutzung).
Die KLB-Gesundheitsforschung sucht Probanden für innovative Therapien.
Im Verlauf tritt neben dem Husten auch Kurzatmigkeit bei körperlicher Anstrengung auf. Die Krankheit entwickelt sich schleichend. Meistens bemerkt man größere Luftnot erst, wenn 50 Prozent der Lunge zerstört sind, oft unwiederbringlich.
Besondere Probleme machen Infekte mit vermehrter Luftnot, so genannte Exazerbationen. Diese können sehr quälend sein, mit zäher Verschleimung und starkem Husten einhergehen und auch nächtlich auftreten. Angst macht die dabei teilweise auftretende Luftnot. Diese Episoden verschlechtern den Verlauf der Erkrankung und sind daher von herausragender Bedeutung. Sie sind auch besonders unangenehm, weil sie oft im Krankenhaus und nahezu immer mit Antibiotika und Cortison behandelt werden müssen.
In jedem Fall ist eine frühzeitige Behandlung wichtig, betont Dr. Jens C. Becker, Lungenarzt in Lübeck. Zu Beginn muss eine korrekte Diagnose durch den Haus- oder Facharzt gestellt werden, am besten mit einer Lungenfunktionsmessung, eventuell auch mit weiteren Untersuchungen.
In der Behandlung sollte der erste Schritt eine Beendigung der Lungenschädigung sein, meist also STOP mit Rauchen. Die medikamentöse Behandlung erfolgt inhalativ mit bronchialerweiternden Medikamenten. Besondere Aufmerksamkeit verdienen Behandlungen, welche das Auftreten der Infekte vermindern. Sie sollen auch die entzündliche Reizung in den Bronchien vermindern, die zu Verschleimung und Husten führt. Dazu benutzt man bisher meist inhalatives Kortison.
Aktuell werden aber neuartige Medikamente wie zum Beispiel Biologika geprüft. Dies sind Antikörper, die sehr spezifisch an bestimmte Rezeptoren binden und diese blockieren können um eine Entzündungsreaktion zu verhindern. Die Antikörpertherapie erfolgt meist als subkutane Injektion, das heißt sie wird alle zwei oder vier Wochen unter die Haut gespritzt. Biologika werden bereits erfolgreich zur Behandlung schwerer Formen verschiedener chronischer Erkrankungen wie zum Beispiel Asthma bronchiale eingesetzt.
Falls – gerade bei fortgeschrittener Erkrankung mit häufigen Infekten – Interesse an solch einer innovativen Therapie im Rahmen eines Studienprotokolls besteht, bietet die KLB-Gesundheitsforschung dies an (Sandstraße 18, 23552 Lübeck). An der Teilnahme Interessierte können sich melden unter Telefon 0451/7078300, oder über die Homepage ( www.klb-luebeck.de ).
Die leitende Studienärztin Dr. Andrea Ludwig-Sengpiel gibt dann weitere Informationen zu Möglichkeiten, Durchführung und Aufwandsentschädigung.