Zauberhaft, kuschelig, kindlich verspielt, aber edel: Weihnachten 2021 soll es besonders gemütlich werden. Beim Bummel durch die Innenstädte und über Weihnachtsmärkte wird deutlich: In ist, was muggelig anmutet, wie die Norddeutschen sagen. Oder auch angesagt-skandinavisch, eben hyggelig.
Der Wunsch nach warmer Gemütlichkeit ist in diesem Advent besonders groß – Pudrige, gedeckte Farbtöne, nachhaltige Accessoires – so wird’s vorweihnachtlich behaglich
Materialien mit besonderer Haptik, etwa Schleifenband, das aussieht, als habe jemand zufällig einen derben Stoffstreifen entdeckt oder Christbaumkugeln mit feenhaftem Federschmuck und viel Bling-Bling sind angesagt. Es gibt sogar gestrickte MiniTannebäume. „Aus natürlichen Materialien soll es sein oder wenigstens natürlich aussehen“, sagt Floristin Iris Pulß. „Der nachhaltige Gedanke wird immer wichtiger.“ Etwa wenn es um die Beleuchtung geht. Winzige LED-Ketten leuchten mittlerweile viel schöner als die uralten Modelle.
Auch Mitbringsel aus dem Wald, etwa Tannenzapfen, getrocknete Zweige, Moos und Laub, spielen eine Rolle. Bevorzugt werden Holzschalen statt umwickelter Metall- oder Plastikgestell fürs festliche Grün. Dazu gehören Kerzen in gedeckten Farbtönen, hellem Salbeigrüne und Rosé, Blush, pastellem Lila oder Creme. Oft wird dabei Ton in Ton kombiniert oder eine Farbe herausgepickt und mit gebrochenem Weiß veredelt.
Struktur, Form und Farbe im harmonischen Zusammenspiel machen Lust auf die Adventszeit. „Nein“, sagt Pulß. „Adventskränze müssen nicht immer rund sein. Und vier Kerzen brauchen sie auch nicht zwingend.“ Die Floristin aus Todesfelde stellt eine dicke Stumpenkerze mit mehreren Dochten auf den Tisch. Und der knorrigen Zweig vom Strandspaziergang oder das alte Vierkantholz geben einen wunderbaren Kontrast zu Sternen aus Naturmaterial oder Schleifen aus flauschigem Pelz: Pulß: „Der ist nicht von Tieren, sondern vegan. Es ist Webpelz.“
Während der aufgepimpte „Naturestyle“ vor allem auf silberne Akzente setzt, ist Gold für diejenigen ein Muss, die es ein bisschen pompöser mögen. Hier werden Kugeln in die Trendfarben Schwarz und Grau getaucht. Üppige Ornamente, funkelnde, dem Jugendstil entlehnte Rocaillen und Blättergebilde zieren sie.
Der heimliche Star der diesjährigen Adventszeit ist Sukkulente. Mit ihren sternenförmig angeordneten, dickfleischigen Blätter gesellen sich die verschiedenen Arten zu Schleierkraut, Tanne und blassgrünen Zierzweigen und ergeben ein weihnachtlich-frisches Bild. Insbesondere die Arten, die eine fast weiße, graue oder blaue „Haut“ mit Flausch an den Rändern haben.
Der Vorteil von Sukkulenten: Sie speichern über lange Zeit Wasser. Sie benötigen weder eine Vase noch einen Topf mit Blumenerde. Einfach dazulegen und gelegentlich etwas anfeuchten, mehr braucht das Gewächs nicht. Und nach den Festtagen zunächst an einem hellen Platz im Haus überwintern lassen und schließlich raus in den Garten, die Terrasse oder den Balkon: In kleinen, flachen Schalen, Einweggläsern oder Mini-Gewächshäusern zum Aufhängen gedeiht die anspruchslose Pflanze bestens. hil